Gesellschaftliche Steuerung des Konsums – Drahtseilakt zwischen Fremdbestimmung und Notwendigkeit

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Plastikmüll
Hilf mit Plastikmüll zu vermeiden (Quelle: https://www.bmuv.de/weniger-ist-mehr)

31. Mai 2016, die Rewe Group gibt auf ihrer eigenen Homepage bekannt, dass Sie zukünftig im Verkauf auf Plastiktüten verzichten möchte. Somit landen, laut dem Konzern, pro Jahr in etwa 140 Millionen weniger Plastiktüten im Müll. Dies wurde im Nachhinein als innovativer, nachhaltiger Schritt von einem der größten Lebensmittelhändler in Deutschland gesehen und hatte zur Folge, dass viele weitere Ketten und Läden auf Plastiktüten verzichteten. 

Dieses Streben nach mehr Nachhaltigkeit in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft wird immer mehr von einer gesellschaftlichen Debatte befeuert. So stieg zum Beispiel trotz Corona die Zahl der jährlich eröffneten Unverpackt-Läden in Deutschland konsequent weiter an. Hierbei handelt es sich um Läden, in denen der Fokus darauf liegt, Produkte zu verkaufen die nachhaltig, regional und vor Allem frei von Einwegplastik sind Produkte.

Weshalb aber ein Fokus auf eine fortschreitende Verbesserung des Konsumierens durch nachhaltige Denkansätze gelegt wird und Diese auch in Zukunft immer mehr gefordert und gefördert wird, beschreibt nicht nur die Handlungen, Nachrichten und Veränderungen im nahen Umfeld, wie die Beispiele vom Anfang. Ebenso bekommen Organisationen und Institutionen, die sich mit diesen Themen auseinandersetzten, nach und nach eine immer größere Aufmerksamkeit. So zum Beispiel auch die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, einer der international größten gemeinsamen Nenner in der Nachhaltigkeitsdebatte. 

Nach diesen Zielen zu handeln sowohl in der Politik als auch privat ist für eine bessere Zukunft unserer Globalen Gesellschaft absolut notwendig. Aber warum? Und wie wird das am besten umgesetzt, ohne sich unliebsamen Veränderungen zu unterwerfen?
Nachhaltiger Konsum ist per Definition der Bedürfnisbefriedigung verschrieben, demnach der Inanspruchnahme von Gütern und Dienstleistungen. Bei einem nachhaltigen Ansatz steht auch immer noch das Individuum im Zentrum, welches danach strebt, ein gutes Leben, glücklich und in Würde zu führen. Dieses Leben den zukünftigen Generationen möglich zu machen, dabei darauf zu achten, dass im Idealfall ähnliche Standards und Entfaltungsmöglichkeiten vorherrschen – das ist eigentlich doch gar kein so schlechtes Ziel. 
 
Also Klartext: Es ist notwendig nachhaltig zu konsumieren damit gewährleistet werden kann, dass nicht nur das hier und jetzt die Möglichkeit hat glücklich und zufrieden leben zu können, sondern auch Visionen möglich sind, in denen dieselben oder ähnliche Randbedingungen gegeben sind. 
Hierzu möchte ich als Anwendungsbeispiel auf die Initiative der Bundesregierung eingehen, die durch das Ministerium für Umwelt & Naturschutz sich explizit der Bekämpfung des Plastikmülls verschrieben hat. Hier geht es insbesondere um Möglichkeiten Mehrwegideen umzusetzen und Einwegplastik zu vermeiden und das Recycling zu verbessern. Dies hat insbesondere während der Covid-19 Pandemie eine besondere Relevanz bekommen, da in dieser Zeit der achtlose Verbrauch von Einwegplastik Verpackungen rapide zugenommen hat. 
 
Der Begriff Wegwerfgesellschaft hat seltener besser gepasst. Der Weg, der dort herausführt, ist aber einer der nur gemeinsam bestritten werden kann. Dafür hat das BMU (Bundesumweltministerium) eine Kampagne ins Leben gerufen: „Weniger ist mehr“ soll darüber informieren in welchen Bereichen leicht ist auf Plastik zu verzichten (siehe: https://www.bmuv.de/weniger-ist-mehr).
 
Auf der Seite wird man darüber informiert in welchen Feldern die Bundesregierung Handlung Bedarf sieht, was für Maßnahmen angestoßen werden und was für Ziele gesteckt wurden.
 
Also zurück zu uns, die alle hoffentlich mehr oder weniger gewillt sind nachhaltig zu konsumieren und Plastik Müll zu reduzieren. Abschließend zwei Anstöße, die leicht umsetzbar sind und ein Bewusstsein entwickeln sollen: Zum einen kann man bei nächster Gelegenheit während der Entsorgung des Plastikmülls sich den Müll etwas genauer anschauen und versuchen zu reflektieren, was davon Potential besitzt sich beim nächsten Einkauf zu sparen oder zu verändern. Eine zweite Idee wäre sich bei nächster Gelegenheit nach einem oben erwähnten Unverpacktladen umzuschauen, diesen zu besuchen, um dann dort ein Gespür oder eine Idee zu bekommen, wie simpel es ist Plastikmüll einzusparen. 

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